Amoklauf in grazer Schule
Liebe Schülerinnen und Schüler! Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte! Liebe Lehrpersonen!
Wir alle sind bestürzt über den schrecklichen Amoklauf in Graz, in Gedanken sind wir bei den Betroffenen. Vor der Schule wurde am Mittwoch als Zeichen der dreitägigen Staatstrauer die schwarze Flagge gehisst, am Donnerstag wurden die Lehrpersonen gebeten, am Unterrichtsbeginn um 8:00 Uhr eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer abzuhalten.
Im Folgenden geben wir einige Hinweise zusammenfassend weiter, wie Bezugspersonen Kinder und Jugendliche im Umgang mit dem Thema unterstützen können.
- Fragen Sie nach und hören Sie zu: Erkundigen Sie sich aktiv, wie es Ihrem Kind geht und was es darüber denkt. Beantworten Sie Fragen wahrheitsgemäß und sagen sie ehrlich, wenn Sie keine Antworten haben und etwas nicht wissen.
- Bewusster Umgang mit Medien: Man kann und soll Kinder nicht vom Weltgeschehen fernhalten. Sowohl bei Fotos von Attentaten als auch in den Gesprächen darüber ist es aber wichtig, auf Positives hinzuweisen, wie dass die Polizei schnell am Tatort war, Menschen in Sicherheit gebracht wurden und sie von Rettungsdiensten versorgt wurden. Man kann Nachrichtensendungen gemeinsam mit den Kindern ansehen, sodass sie das Gesehene einordnen können. Es ist wichtig, sich bewusst Pausen von der Berichterstattung zu gönnen und gemeinsam etwas zu unternehmen.
- Nicht mit Chats allein lassen: Jugendliche bekommen ihre Informationen oft ungefiltert über soziale Medien. Es wäre wichtig, diese Chats und Beiträge mit den Kindern gemeinsam anzusehen und zu besprechen.
- Gefahren möglichst realistisch einschätzen: Anschläge besonders in räumlicher und sozialer Nähe machen schmerzlich bewusst, dass diese Gefahr real ist. Aber man kann auch verdeutlichen, dass die Möglichkeit dennoch relativ gering ist, selbst einmal betroffen zu sein.
- Verhalten in Notfällen durchsprechen: Auch wenn man sich auf Extremsituationen wohl nie wirklich vorbereiten kann, kann man mögliche Verhaltensweisen durchsprechen - das hilft auch gegen die Angst und das Gefühl der Ohnmacht.
- Eigene Emotionen im Zaum halten: Erwachsene sollen ihre eigene Besorgnis nicht verschweigen, sondern diese erklären – allerdings sollten Sie sich nicht von den eigenen Gefühlen mitreißen lassen und diese nicht direkt weitergeben.
- Sollte aber das Gefühl aufkommen, damit nicht alleine zurechtzukommen, holen Sie sich Hilfe.
Die gemeinsame Auseinandersetzung mit einem Thema kann helfen, die Angst besser bewältigen zu können. Wenn in den Klassen Gesprächsbedarf wegen des furchtbaren Ereignisses besteht, stehen die Lehrpersonen für solche Gespräche – individuell oder im Klassenverband – natürlich zur Verfügung.
Unterstützende Links zum Thema: